Hübsches Restaurant an einem Fischteich in der Nähe des Stadions.
»Wer Jogginghosen trägt hat die Kontrolle über sein Leben verloren« (Carl Lagerfeld)
Der Frauentag ist auch nicht mehr das was er mal war. Vielleicht liegt es daran, daß man früher in FF, von März bis September, feiernde Frau-en im Hochhaus, im Hotel, in der Stadthalle, im Westend, der Völkerfreundschaft, bei Van den Brandt, im Ratsweinkeller, im Witebsk, im Wraza und im Polonia antreffen konnte und das heute, weil um 20.00 Uhr in FF die Bürgersteige hochgeklappt werden, Frauen sich nur noch selten auf die Straße trauen.
Oder gibt es nicht so viel zu feiern wie früher? Schon möglich, die Zeiten haben sich verändert. Während die einen stolz sind, daß sie eine hüb-sche Frau ausführen dürfen, verstecken sie die anderen am heimischen Herd oder unter einer Burka und lümmeln in Trainingshosen, mit einer Fläsch Bier, vor dem meterlangen Hartzbildschirm, schauen »Frauentausch« und träumen davon dass sie auch mal ran kommen. Ist es das? Ganz sicher nicht.
»Frauen sind nicht einfach nur Frauen«
Was ist die Stadt, ja die Welt ohne Frauen? Es gäbe nichts mehr zu bestaunen, kein Aah! würde durch die Cafeterias geraunt und Tom Jobim hätte wohl nie »The Girl From Ipanema« geschrieben. Wir hätten keine Quotenfrau und keine Kanzlerin, nur an der Leipziger Uni würde Gerd Müller, auch wenn er hetero wäre, als »Frau Professor« seine Arbeit machen müssen. Aber mal ehrlich, wer will etwas haben worin sich nicht befindet was drauf steht?
Das meine ich auch! Deswegen sind Frauen in unserem Leben, an den Schnittpunkten unseres Alltags, sozusagen das Salz in der Lebenssuppe. Ob als Junggeselle oder als Ehemann. Ich zum Beispiel habe an diesen Alltags-Schnittstellen meine Lieblingsverkäuferin in meinem Getränke-handel, meine Lieblingsmasseusen in meiner Physiotherapie, meine Lieblingskellnerin in meiner Raucherkneipe, meine Lieblingspostfrau am Schalter der Hauptpost, meine Lieblingsangestellte in meiner Reinigung, meine Lieblingsjournalistin bei meiner Zeitung, meine Lieblingskassie-rerin im Kaufland, meine Lieblingsbedienung beim Bäcker und sogar eine Lieblingsbestatterin habe ich auch. Und Sie meine Herren? Schon mal nachgedacht wer so bei Ihnen in Frage kommt?
»Villa Dudziak« ein Hort der Ruhe
Als Frauentagsgeschenk… das kann ich Ihnen im Voraus sagen… ist Verkleiden, (raus aus der Jogginghose - rein in den Anzug), auch wenn ge-rade Karneval ist, gewöhnlich nicht ausreichend um einen Wirkungseffekt zu erzielen. Planen Sie etwas, am besten mit der ganzen Familie. Ich war mit unserem Redakteur wieder mal in Polen und wir haben für Sie die »Villa Duziak« erkundet.
Über die Brücke rechts rum am alten Markt links und dann rechts, am alten Frankfurter Stadion entlang, am Kleistturm vorbei und schon ist man da. Die Villa Dudziak, hat etwas von einem wehrhaften Gutshof, mit einem großen Tor unter einem Turm. Drinnen gibt es Gästezimmer und das Hotelrestaurant mit sonniger Terrasse. Das Beste aber ist ein kleiner See. Früher nannte man es Teich. Wie auch immer, in ihm tummeln sich die leckeren Forellen und Karpfen, die es frisch gefangen auf den Teller gibt.
Die Ruhe ist auffallend, nur das Vögelzwitschern ist zu hören, ab und an schnappt mal ein Teichbewohner nach Luft.
Wir gehen ins Restaurant, Chef Janusz Dudziak begrüßt uns und freut sich über uns deutsche Gäste. Kasia vom Service bringt die Karte und los geht`s. Preise, klar, wir sind in Polen. Gerichte: Hausmannskost, keine Experimente, aber auch nicht der übliche Frankfurter Mainstream.
»Fisch aus unserem See und Wild aus unseren Wäldern« das ist es! Frischer Fisch aus dem »Haussee«! Fastenzeit! Ich wähle die Fischsuppe und eine von Boss Dudziaks privaten Teichforellen. Bernhard, froh mal etwas anderes auf der Karte zu sehen als in FF, wählt die Rinderroulade mit Knödeln.
Das kann ich Ihnen sagen: Die Küche von Koch Gnegon ist tip-top sauber und meine Forelle, auf dem Teller top frisch. Augen klar, Fisch fest. »Al-les kochen wir frisch«.. sagt Gnegon. Eine gute Aussage, die ich, als Kasia unser Essen serviert, im Anschluss nur bestätigen kann:
Die Fischsuppe mit Karpfen- und Gemüseeinlage war toll. Für mich hätte sie vielleicht einen kleinen Pfiff Schärfe vertragen, aber das kann ja je-der bestellen wie er will.
Die Forelle war knusprig und innen saftig, wunderbar mit Kräutern gewürzt und meine dazu bestellten Salzkartoffeln schmeckten so lecker wie eben nur Kartoffeln aus einer Landwirtschaft alter Schule schmecken können und das Röstgemüse war ebenso toll.
Und Bernhards Roulade waren 2 Rouladen. Super zart und zerfielen fast auf der Gabel.
«250 g, so wie es sein muss« sagt uns stolz Koch Gnegon. Wir waren ganz schön genudelt als wir zum Dessert noch einen hausgebackenen Krapfen und unseren Espresso doppio verputzt hatten.
Fazit
Gute und preiswerte Küche mit handwerklich top gemachter Hausmannskost, die auch in ihrer Interpretation einen wohltuenden, (keinen Knoblauch-aufdringlichen!), sich vom üblichen Einerlei in FF abhebenden, polnischen Stil verfolgt. Es gibt dazu eine tolle Aussicht auf die Natur.
Ich empfehle das kleine Hotel Restaurant der »Villa Dudziak«, mit der guten Küche für Ihre Frauentags- oder Firmenfeier, für Familienausflüge (ein Stück weiter gibt es auch noch einen Pferdehof) und für die Rast nach einer Wanderung mit dem Rad von FF über das alte Frankfurter, dem Olympiastadion nachempfundene Stadion und dem Kleistturm.
Und das Beste ist, das bis zum Sommer auch die neue Terrasse bis an den Haussee fertig gestellt sein soll.
Michael Dittrich (März 2014)