Regionales aus Frankfurt (Oder): Lokale, Veranstaltungen, Szene, Tratsch, Gerüchte und vieles mehr

Burgscheune Storkow

 
Burgscheune Storkow
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Adresse

Schloßstraße 7

15859 Storkow (Mark)

Telefon

033678 40600

Öffnungszeiten

Montag

Ruhetag

Dienstag

1130–2030 Uhr

Mittwoch

1130–2030 Uhr

Donnerstag

1130–2030 Uhr

Freitag

1130–2030 Uhr

Samstag

1130–2030 Uhr

Sonntag

1130–2030 Uhr

Rauchen

Nichtraucherlokal

Beschreibung

Vielen ist die Burgscheune mit ihrem Wirt daher bekannt, das sie sich vom Fernsehkoch Stefan Hensler »retten« ließen. Natürlich medienwirksam für RTL inszeniert.

Standort

Weitere Bilder
Der Topfgucker

»Die Burgscheune« in Storkow
Storkow und Geschichte
In zentraler City-Lage, schräg gegenüber der Storkower Burg gelegen, mit Freisitz und Parkplatz quasi vor der Tür, so präsentiert sich die »Burgscheune« mit ihren 2 Gebäuden, von außen dem Besucher. Besitzer Siggi Preusche und seine Frau Iryna begrüßen uns und Chef Siggi weist auf einen Tisch im hinteren Bereich der Gaststube, wo wir an einem runden Tisch Platz nehmen:
Ich sitze also jetzt wieder in Storkow, in Burgnähe und ich schweife in Gedanken umher und ich weiß, dass ich diese Location von früher kenne. Von früher heißt, 2009-2010 als ich das Buch zum Festumzug der 800 Jahrfeier schrieb und die Regie über den Festumzug hatte. Erinnerungen an die netten Storkower Menschen und die Gastronomie kommen hier auf! Damals gab es noch im Hotel Hubertushöhe ein Restaurant »Windspiel«. Das Restaurant zählte zu den besten Adressen in Brandenburg. Seit Ende 2004 leitete Peter Armin Strauss (ehem. Königshof München) die Schlossküche.
Jetzt leider Geschichte, wie so viele frühere Lokalitäten in unserer Gegend. »Nur der Siggi hält standhaft durch.«- denke ich. Und mir wird bewusst: Siggi, den Inhaber kenne ich ja schon seit 20 Jahren, noch aus FF-Zeiten.
TV-Koch Henssler in der Burg-Scheune
Nachdem Fernsehkoch Christian Rach zum ZDF gewechselt war, ging der TV-Kochlöffel beim Privatsender RTL an seinen Kollegen Steffen Henssler über. Mit ihm sollte die Show ein neues Gesicht bekommen. Und der Plan schien auch aufzugehen, denn bei der Premiere Ende Februar sahen fast vier Millionen Menschen dabei zu, wie sich der Hamburger mit Problemfällen in der Gastronomie herumschlug, unter anderem bei Siggi in Storkow.
Nur eine Woche später schienen bereits 650.000 Zuschauer das Interesse verloren zu haben. Im Internet wurden schnell Gerüchte laut, »Der Restauranttester« sei schon wieder abgesetzt worden. Waren es früher nur Tränen der malträtierten Gastwirte und Familien, welche die Autoren unserer Produktionsfirmen in den Mittelpunkt stellten, so ist es heute das Polarisieren. Nach dem Motto: Lautstarker Streit und laute Kritik sorgen für Stimmung und schaffen Spannung in der Sendung.
Ein heftiger Quoten-Absturz folgte, den Henssler sicher nicht seiner Kochkunst und schon gar nicht seinem Besuch in Storkow zu verdanken hatte, der ja jetzt erst ausgestrahlt wurde. Umso mehr hat es mich dann doch verwundert, wie in der neuen »Henssler - Restaurant-Tester – Show« unser Siggi runtergemacht wurde. Nun, wem sage ich das, meine Leser wissen sicher, dass der Preis für die Bestellung der »Hilfe« durch den Profikoch eben das »Vorführenlassen« nach Drehbuch ist. Wir werden sehen wie es weiter geht.
Steffen Henssler selbst hat sich zur Verwirrung um die Sendung bisher nicht geäußert. Eine Rückkehr von Christian Rach gilt allerdings als ausgeschlossen. Gut so - viele Köche verderben bekanntlich ja den Brei.
Zwischen ragouesken Wasserbüffeln und gebratenen Mutzen
Siggi Preusche ist in seiner Burg-Scheunen-Küche Einzelkämpfer. Souschef und Küchenchef in einer Person. Die Zeit, frische Kräuter aus seinem Garten zu schneiden und dann zu verarbeiteten, hat er sich schon immer genommen. Nun allerdings mit Frischekonzept, nach Henssler-Rezepten und zwar auf dem Teller modern inszenierte Hausmannskost. Und die schmeckt!
Bernhard und ich »wälzen« die Karte: Man erkennt sofort - hier wird frisch gekocht. Keine 120 Gerichte, die nach Tiefkühlprodukten aussehen. Nur 6 Hauptgerichte, aber die haben es eben in sich.
Iryna, Siggis Frau arbeitet im Service und nimmt die Bestellung auf.
Als Vorspeise wähle ich, auf Empfehlung von Iryna, das Schmankerl vom »Thüringer Mutzenbraten« (jene über Birkenholzfeuer gegrillte mit Majoran ummantelte Kammfleischstücken, die so intensiv und fantastisch schmecken), der am nach Hensslers Rezept gekochtem Sauerkraut wunderbar harmonierte. Und als Hauptgang ließ ich den Zander nach Art Henssler auf den Bestellblock schreiben. Bernhard freut sich auf den Wildgulasch und seinen trockenen Roten von der Mosel. Und ich bestelle mir einen trockenen Riesling, ebenfalls von der Mosel.
Die Speisenkarte bietet für jeden etwas, passend zur rustikalen Gastsube: Ragout vom Wasserbüffel, Thüringer Rostbrätel und Mutzenbraten, Spaghetti, Wildgulasch und Pannfisch.
Alle Gerichte unter 10 Euro und sehr schmackhaft.
Und zu mindestens für meinem auf Birke gegarten Mutzenbraten und dem saftigen Zander kann ich ab¬solut grünes Licht geben. Es schmeckte hervorragend und die Optik stimmte auch.
Bernhards Wildgulasch aus Hirsch und Wildschwein schmeckte kräftig und sein Rot¬wein passte hervorragend zum Wild.

Fazit

Das Interieur in der nicht allzu großen Gaststube, das hätte in meinen Augen schon mal ein kleines Update verdient. Und auch Siggis Weinkarte ist noch ein kleiner Stolperstein. Aber ein uriges unkompliziertes Gasthaus ist auch gemütlich und man trinkt Bier.
Positiv: Frische Gerichte der Hausmannskost in einer schönen Qualität. Optisch und geschmacklich auf Vordermann. Keine spekulativen Experimente, sondern handwerklich schick gemacht. Wenn Sie in Storkow sind unbedingt bei Siggi Mutzenbraten essen gehen!
Und weil es diesen aufwendigen Braten sonst nirgendwo gibt, fahren Sie halt hin, in Siggis rustikale Gaststube in der »Burg-Scheune« in Storkow, links am Fuße der Burg!

Michael Dittrich (Oktober 2014)