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Haus Katharinensee in Müllrose

 
Haus Katharinensee in Müllrose
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Adresse

Bahnhof 56

15299 Müllrose

Telefon

033606 85530

Öffnungszeiten

Montag

1130–20 Uhr

Dienstag

1130–20 Uhr

Mittwoch

1130–20 Uhr

Donnerstag

1130–20 Uhr

Freitag

1130–20 Uhr

Samstag

1130–20 Uhr

Sonntag

1130–20 Uhr

Rauchen

Nichtraucherlokal

Beschreibung

Restaurant in schöner Lage direkt am kleinen Müllroser See. Auch gut per Eisenbahn zu erreichen. Außerhalb der Saison verkürzte Öffnungszeiten.

Standort

Weitere Bilder
Der Topfgucker

Während jetzt in München auf der Wiesn die Lederhosen und die Dirndl krachen, lassen wir es hier, in unserem Ort der mit »Mü..« anfängt wesentlich ruhiger zugehen. Trubel war hier vor 2 Jahren, in 2010 und ich war damals Regisseur des Müllroser Festumzuges anlässlich der 750 Jahrfeier der Kleinstadt vor den Toren Frankfurts. Die Zusammenstellung des Umzuges nahm ich u.a. auch am Ende der Bahnhofstraße, am Katharinensee vor. Es blieb damals natürlich keine Zeit das in der Nähe der Umzugsstellplätze gelegene schöne Anwesens, mit Hotel, Bootssteg und Liegewiese zu besuchen. Jetzt, mehr als 2 Jahre später bin ich zurück und teste für Sie liebe Leser, was Küche und Keller des »Haus Katharinensee« in Müllrose zu bieten haben.
Im gut besuchten Restaurant der Hotelanlage begrüßt uns Katrin Kretschmer vom Service freundlich und bringt uns die Karte. Erfreulich übersichtlich denke ich. Lässt auf Frische schließen. Aber schon beim Fischbestellen nachgefragt, erfahre ich dass es nur einen »Tiefkühlzander« gibt.
Wir, das sind Bernhard unser Lokalredakteur seine Ehefrau Sarina und ich. Wir wählen:
Pfifferling-Rahm-Suppe (4,60 €) »Knuspriges Hähnchenbrustfilet im Cornflakesmantel« (11,80 €) mit Mangosoße, Zanderfilet mit Pfifferlingen an Nussbutter mit Kartoffeln ( 14,90 €)
und Pizza »mal anders…« in Knoblauchöl geröstetes Ciabattabrot, mit Serranoschinken & Tomate-Mozzarella überbacken, dazu einen mediterranen Salat. (5,50 €).
Als Getränk wählen wir Grauburgunder: Sarina einen Pinot Grigio und ich einen Chardonney.
Während die schnelle Kathrin im Haus Katharinensee die Order abarbeitet und Küchenchef Sebastian Treudel und seinen Souschef Nico Galensa unsere Bestellung übergibt, haben wir Zeit das Gelände anzusehen. Das Anwesen des Urlaubshotels ist in der Tat wie ein kleines Paradies. Herrlich am See gelegen besticht es durch Ruhe und Naturnähe.
Zurück auf unseren Plätzen im Restaurant steht der Wein auf dem Tisch, die Pfifferling-Rahm-Suppe folgt sogleich. Aber es war eher sozusagen eine Enttäuschung nach der anderen: Der Chardonney war alles andere als trocken und sein Geschmack erinnerte mich an den Murfatlar aus Rumänien, der zu Ostzeiten, aus Mangel an Auswahl, auf jeder Betriebsfeier den Gästen die Kante gab und die Rahmsuppe, sie enthielt zwar frische Pfifferlinge, der Geschmack von Glutamat ließ die Suppe aber leider zu einem Maggi-Knorr-Suppenerlebnis werden. Sarinas »Pizza mal anders«… warf die Frage auf was hat ein Ciabattabrot mit Pizza zu tun und das toll knusprige Hähnchenbrustfilet, das für sich top war, wurde von einer ungewürzten, völlig zu süßen Mangosoße erschlagen. Lichtblick: Meine Zanderfilets hingegen waren trotz ihrer tiefgekühlten Herkunft recht saftig und auf der Hautseite wie es sein soll, kross gebraten. Etwas getrübt wurde die Freude darüber allerdings durch die reichhaltige, geschmolzene Nußbutter, welche nicht den Fisch sondern die darunter befindlichen Pfifferlinge in Fett ertränkt hatte. Schade. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen.
Insgesamt gesehen war unser Essen für`s Geld natürlich ein sättigendes Ereignis. Zumal wir noch zum Dessert eine Kuchenauswahl gehabt hätten. Aber wenn man einen gewissen Anspruch an ein Restaurantessen stellt, dass von einem Imbiss unterschieden werden soll, dann muss man eben auch auf die Details achten. Und große, unübersehbare Fehler, die fallen einem, trotz Bemühungen im Service dabei natürlich erst recht auf.
Man merkt auch auf der Website des »Haus Katharinensee«, man will an alles denken und sich Mühe geben und perfekt wirken. Aber da sind eben einige dieser »no Go« Unzulänglichkeiten, dilettantische Fehler, von denen die Schreibfehler in der Speisenkarte noch die harmloseren sind und mit denen aber auch viele andere Gasthäuser zum Teil aus Betriebsblindheit zu kämpfen haben. »Ich hoffe Sie waren zufrieden« sagt Katrin vom Katharinensee und fragt ob es noch etwas sein darf.
Ich bestelle mir noch einen Espresso-Double und schon geht es wieder los: Ich muss schon beim ersten Schluck an den Reifenservice meines Vertrauens denken: An Robert Karney in FF, der in seiner Firma, gemeinsam mit der netten Simone Ackermann von der Service-Annahme, immer schnell, zuverlässig und aufmerksam für seine Kunden da ist.
Warum ich gerade jetzt an meinen Reifenservice denken muss? Wegen des nahenden Winters? Nein, natürlich nicht. Sondern deswegen, weil ich gerade nach dem Essen im »Haus Katharinensee«, mich so auf diesen Espresso freute aber dabei wieder einmal mehr feststellen musste: Den besten Espresso, den gibt es immer noch als kleine Aufmerksamkeit für die Kunden, bei meinem Reifenservice, der Firma Karney in FF.

Fazit

Im »Haus Katharinensee« agiert ein nettes Team, schnell und freundlich, geht auf die Gäste ein.
Aber die Cheffinnen des »Haus Katharinensee« sind dringend gefragt und gefordert: Mayday!
Denn gastronomisch gab es kein einziges Highlight, keine Frische und auch keine erkennbar vorgegebene Linie. Lediglich unmotiviert zusammengestellte Gerichte, die keine ambitionierte Rezeptgrundlage zu haben scheinen, stehen auf der Karte und halten nicht, was sie dem Gast suggerieren. Die Küchencrew scheint alleingelassen mit allen Unzulänglichkeiten und sie muss offensichtlich schwimmen um sich über Wasser zu halten.
Das Restaurant an sich strahlt durch Mobiliar und gefliesten Boden, den Charme einer BW-Kantine frühen 90`er Jahre aus und es bedarf wie die Speisen und Weinkarte auch dringend eines zeitgemäßen Updates um Preis-und Leistung ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Müllroser Wald- und Seenlandschaft und das Schlaubetal, spiegelt sich im Speisenangebot in keiner Weise wieder. Was ich meine ist: In Bayern essen wir einen Schweinsbraten! Und in Brandenburg? Frischer Fisch und Wild aus den umgebenden Wäldern von Müllrose, das wäre mal ein Anfang. Und die traditionelle, heimische Küche zu modifizieren und neu, mutig zu interpretieren, das gäbe eine super Aufgabe und auch eine Herausforderung für ein echt ambitioniertes Küchenteam. Denn unter einem »Katharinensee-Teller« (!), da stellt man sich einen leckeren Fisch aus dem Haus-See vor und sicher keine Schweinemedaillons mit Schinken umwickelt, wie man sie überall auf der Welt bekommen kann.

Michael Dittrich (Oktober 2012)