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Villa La Cas bzw. umgangssprachlich »Casino«

 
Villa La Cas bzw. umgangssprachlich »Casino«
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Adresse

Mickiewicza 11

69-100 Slubice, Polen

Telefon

+48 95 757 70 77

Öffnungszeiten

Montag

11–23 Uhr

Dienstag

11–23 Uhr

Mittwoch

11–23 Uhr

Donnerstag

11–23 Uhr

Freitag

11–23 Uhr

Samstag

11–23 Uhr

Sonntag

11–23 Uhr

Rauchen

Nichtraucherlokal

Beschreibung

Restaurant mit mediterranem Einschlag in Slubice mit schöner Terrasse und Biergarten.

Standort

Weitere Bilder
Der Topfgucker

Stellen Sie sich folgendes Restaurant-Szenario vor: Vor dem Essen nimmt man einen Aperitif an der gut zum »small talk« geeigneten Bar im Restaurant, rauchte eine Zigarette und man wird schließlich zu Tisch gebeten. Und dann wurden die kreativen und durchaus handwerklich gut gemachten Speisen durch einen super Service serviert. Der Kellner steht mit der Weinflasche hinter Ihnen und bemerkte von sich aus wenn etwas nachgeschenkt werden muss. Alle Gänge des Menüs, auch das Dessert, kommen zur gleichen Zeit für alle Gäste auf die Tafel und serviert wurde generell von rechts. Phantastisch oder? Wovon ich hier schreibe?
Ich schreibe vom Restaurant »Casino« in Slubice, im Frühjahr 2004. Es war bis heute, das einzige Restaurant in FF und der näheren Umgebung, das etwas mit dem Fach-Service eines Interhotels oder eines von der Qualität her vergleichbaren Hotels im Westen. Natürlich, es kam vor dass der Knoblauchgeschmack typisch polnisch dominierte. Das war aber Gott sei Dank die Ausnahme.
Heute, 6 Jahre später ist auch in Slubice das gastronomische Einerlei eingezogen. Mit allen Annehmlichkeiten aber eben auch mit aller Verbogenheit in den finanziellen Bereich und somit mit allen Blüten die das so mit sich bringt.
Das Casino war lange geschlossen. Das exquisiteste Restaurant, in den beiden Städten an der Oder war der Italiener in FF. Um es kurz zu machen, so ist es immer noch.
Das Restaurant heißt jetzt »Villa Casino«, ist laut Karte gleichzeitig Club, hat auch geöffnet, aber es birgt, außer einem gewöhnungsbedürftigen, aber gerade deswegen » sehenswerten«, »Interieur-Sammelsurium« mit leeren Weinflaschen im Regal, nur wenig.
Und gastronomisch, wenn man mal von den hübschen und lächelnden Kellnerinnen absieht, ist es noch weniger von Bedeutung.
Wir nehmen auf der Terrrasse Platz, weniger spektakulär als in der Möbelausstellung denke ich. Prompt kommt die Einsicht: Aus der Terrassenumrandung herausgerissene und -hängende Steckdosen, ein ruinierter Tisch mit aufgequollener Tischplatte und ein alter verwitterter Terrazzoboden lassen noch viel an Arbeit für die »Villa« erahnen.
Wir nehmen auf der Hochterrasse, der Straße etwas abgewandt, Platz. Die netten jungen Damen vom Service sind schnell und aufmerksam, aber ich argwöhne, dass sie leider wie üblich, Amateure aus dem studentischen Pool von Arbeitskräften sind.
Die Karte verspricht von der Aufmachung her viel, »Villa Casino«(!), beim studieren der Speisenkarte merkt man aber schnell: Hier wird absolut nur »mit Wasser gekocht« und man dachte an das werte deutsche Publikum:
»Schnitzel mit Ei«, Schnitzel mit Pommes alles ca. um 5 Euro.
Etwas exotischer geht es mit Currygerichten zur Sache. Rindfleischcurry, (ich habe es probiert), für 6 Euro: Mit Curry hatte es wenig zu tun. Nicht scharf, nicht spicy, es schmeckte wie eine Mischung aus China und Thaipfanne ohne Gewürze. Absolut nicht zu empfehlen.
Meine Piroggen mit Kohl und Pilzfüllung hatten nur eine Pilzfüllung und waren zu wenig gewürzt. Es schmeckte langweilig. Schade, denn Piroggen können ja so gut super sein!
Bernhard wählte eine von den 13 im Angebot stehenden Pizzen: Schinken und Champignons
Für runde 5 Euro. Die Pizza war vom Boden her, auch vom Belag in Ordnung, aber auch nichts Umwerfendes. Das Umwerfende war das Carpaccio welches Bernhard als Vorspeise bestellte. Wunderbares Rindfleisch, ganz leicht marmoriert, mit Käsepalten und einem super Basilikum Dressing angerichtet. Geschmack top und Optik top. Dafür lohnt es sich allemal das Casino zu besuchen. Auch das Schmalz mit den kleinen Pizzabrötchen, die es als Gruß aus der Küche gab, war tadellos.

Fazit

Aller Anfang ist schwer. Ich empfehle in der »Villa Casino«: Carpaccio essen gehen, Interieur ansehen und schmunzeln.

Michael Dittrich (Mai 2011)