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Bewirtung 1900

 
Bewirtung 1900
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Adresse

Leipziger Platz 1

15232 Frankfurt (Oder)

Telefon

0335 / 53 81 44

Öffnungszeiten

Montag

10–0 Uhr

Dienstag

10–0 Uhr

Mittwoch

10–0 Uhr

Donnerstag

10–0 Uhr

Freitag

10–0 Uhr

Samstag

10–0 Uhr

Sonntag

10–0 Uhr

Rauchen

Nichtraucherlokal

Beschreibung

uriges Restaurant mit ansprechendem Ambiente und guter Küche

Standort

Weitere Bilder
Der Topfgucker

Kaum sind die »Kommunalen Wahlen« vorbei, da bricht auch schon der Oktober an, damit die gewählten »Kompetenzler« in Stadt und Land auch gleich ein Podium haben.
Denn während sich die Politiker noch freuen dass sie gewählt wurden, hat der Wähler nun schon wieder die Qual der Wahl. Er kann sich auf das freuen, was auf ihn zukommt: Das »Oktoberfest« mit dem Umzug vom Biergarten nach drinnen, in die Kneipenräume.
Durften bis jetzt die Raucher und Nichtraucher in froher Einheit, gemütlich im Biergarten sitzen und in aller Ruhe rauchen oder essen, oder beides, oder draußen vor der Kneipe stehen, weil drinnen gegessen wurde, so stehen nun endgültig die Esser draußen, weil drinnen geraucht wird oder aber die Raucher, weil drinnen gegessen wird.
Keine Einheit mehr nach dem Tag der Einheit!
Alles klar? Oder etwa nicht? Nun ja, Verfassungsrichter zu sein ist kein leichter Job, von daher gibt es auch keine einfachen Urteile: In einer Kneipe mit 1 Raum darf man ja wieder rauchen.
Aber es darf dort nichts zu essen geben. Es sei denn das Rauchen wird in der Kneipe verboten. Rauchen und Essen (all in one), in einer »Raucherkneipe«, das ist wohl zu viel verlangt, denn das sähe ja so aus, als ob sich (politisch) nichts verändert habe und es in einer Raucherkneipe gar keinen Nichtraucherschutz nie nicht gäbe.
Und genau deswegen, wegen dem Nichtraucherschutz, müssen sich die Raucher nun entscheiden: Wollen sie rauchen oder wollen sie essen? Nur so können wir, wenn es nach Karlsruhe und den Poli-Tikern geht, die Nichtraucher schützen
Ändern kann man das wohl nicht, es sei denn es gäbe wieder eine Oktoberrevolution.
Oder aber jemand aus der Bevölkerung, mit gesundem Menschenverstand, würde per se Innenminister oder gar Bundeskanzlerin. Wer aber über 70, außer Herrn Schönbohm, will schon Innenminister sein und wer, meine Damen unter den Lesern, wer von Ihnen musste schon wie unsere Kanzlerin in Moskau studieren, weil er in der DDR keinen Studienplatz bekam? Also bleibt nur wieder Halloween statt revoluzzen?
Aber Sie haben ja noch eine andere Wahl! Nämlich die zwischen dem Verfassungsgericht und Ihrem Leibgericht. Und das Leibgericht, das ist eine gute Wahl, denn im Oktober beginnt die Zeit der trüben Gedanken und die Leibgerichte und anderen Freuden vertreiben die trüben Gedanken im Herbst und im folgenden Winter. Und daher ist der Oktober unser Wein Monat.
Darum, weil er die Traube vom Stock in die Kelter liefert. Und im Oktober sei auch noch ein besonderes Fest erwähnt, die Kirchweih. Da gab`s früher Gesottenes, Gebratenes und Gebackenes drei Tage lang. Was für ein Vergnügen im Herbst!
Sind Sie auch ein Freud von vollen Tellern beim Speisen? Weniger Übersicht aber dafür deftig?
Ja? Na dann sind Sie im »1900«, am Leipziger Platz 1 genau richtig. Hier wird noch aufgetafelt wie zur Kirchweih früher. Portionen die an XXL Formate erinnern.
»Die Bewirtung 1900«, das ist ein gestandenes Restaurant mit Biergarten. Seit 1994 in Betrieb, seit 2001 mit dem jetzigen Inhaber Nico Druß. Das »1900« ist neben »Königs Fritze« und »Joys Diner« sozusagen mit die letzte Instanz in Alt-Beresinchen. Noch Mitte der 90`er sah es so aus als ob dort die Altstadt-Kneipenmeile für Frankfurt entstehen könnte: »1900«, »JoyŽs«, »Königs Fritze«, »Onkel Otto«, »«Trödelbörse« »Altstadtschenke«, »Marienbad« und später »Kießlings« und »Bajazzo«.
Mandy, vom Service in der »Bewirtung 1900« begrüßt mich im Restaurant, das eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlt.
Küchenmeister ist Burkhard Kopp, aber für mich, da kocht heute der Chef persönlich.
Alle Speisen werden selbstverständlich immer frisch gekocht und zubereitet.
Nico Druß bereitet mir die »Pfanne 1900« mit 3 verschiedenen Steaks und Bratkartoffeln (12,20 ?). Dazu wähle ich einen kräftigen, trockenen, spanischen (2004) Crianza. (90% Tempranillo, 10% Garnacha,)
Aber genauso würde für den Biertrinker ein Guinnes, dass es leider nur in Flaschen gibt, hervorragend dazu passen.
Die Atmosphäre im Lokal ist gemütlich, ein Tresen mit Bar lädt zum Verweilen ein und eine gemütliche Tischaufteilung und Deko, sorgen für ein kommunikatives Essen.
Ich unterhalte mich mit der sympathischen Mandy und erfahre dass es täglich bis 16.00 Frühstück gibt.
Und Mandy sagt mir auch, dass es außer der Standardkarte von Montag bis Freitag jede Woche das Mittags-Angebot(!) und Samstags und Sonntags einen Brunch gibt.
Das macht alles neugierig auf die Karte.
Hier stehen eine ganze Auswahl von Frühstücksmenues (3,60 ?-8,00 ?), Leider wurde hierbei auf ein »English Breakfast« verzichtet.
Die Salate und Vorspeisen bewegen sich zwischen 3 und 6 Euro.
Die Karte gibt eine ganze Menge Gerichte her, die durchweg den Zeitgeist widerspiegeln, wie ich es so oft in FF schon so erlebt habe. Das »Bauernfrühstück« und »Chili Con Carne« sind dagegen eher selten in FF zu haben. Fischgerichte, Pasta und Fingerfood runden die Karte ab.
Fast alles unter und um 10 Euro. Ausnahme: Die »1900- Pfanne«. Die kostet 12,20 ? und ist unter Garantie diesen Preis wert. Denn als mein Essen »aufgefahren« wurde war ich erst einmal platt von der Menge und der Optik.
Begeistert begann ich nun mit der 1900`derter Pfanne, die mit schön garnierter Beilage mit drei »Steak-abteilungen« (Kräuterbutter, Würzfleich und den Pilzen) ein Genuss war.
Leider wurde bislang der Name »1900« in der Küche noch nicht Programm. Die altdeutsche Küche fehlt mir hier unbedingt. Dadurch würde das »1900« in FF mit gastronomischen Inhalten unverwechselbar werden. Und das wäre viel mehr als nur durch den Namen und die Deko.

Fazit

Uff. Ich war ein sehr zufriedener Gast: Top Steaks, schön angerichtet, freundliche und flinke Bedienung, kompetenter Chef-»Koch«, nette Atmosphäre und sehr erschwingliche Preise.
Mein Tip: Unbedingt auch die Mittagsangebote im »1900« nutzen.

Michael Dittrich (Oktober 2008)